Allergieerkrankungen der Augen und oberen Schleimhäute und Atemwege sind die häufigsten Allergieerkrankungen. In den meisten Fällen handelt es sich um Heuschnupfen, Allergien gegen Tierhaare, Schimmelpilze oder Hausstaub und Nahrungsmittelunverträglichkeiten, die entsprechende Beschwerden an den oberen Schleimhäuten und Atemwegen hervorrufen.
Heuschnupfen oder „Heufieber“ und auch andere Allergien z.B. gegen Pferde sind zwar schon seit der Antike als Erkrankungen bekannt (bereits Hippokrates erwähnt diese), zu „Zivilisationserkrankungen“ sind sie allerdings erst in den letzten Jahrzehnten geworden. Diese Tatsache zeigt sich auch, wenn man ältere Kräuterbücher studiert, in denen dem Heufieber oftmals nur ein recht kurzer Abschnitt gewidmet ist. Heutige Kräuterbücher widmen dem Thema oftmals mehrere Seiten oder ganze Kapitel.
Häufige Beschwerden bei Allergieerkrankungen der Augen und oberen Schleimhäute/Atemwege:
- Gerötete, tränende Augen
- Jucken in der Nase
- Niesanfälle, Fließschnupfen
- Anschwellung von Lippen und/oder Mundschleimhaut (kann bis hin zu Gaumen, Rachen oder Ohren gehen) bis hin zu Halsschmerzen
- Aphthen auf der Mundschleimhaut (Entstehung häufig verzögert erst einige Stunden bis Tage nach dem Allergenkontakt, daher oft schwer mit dem Allergen in Verbindung zu bringen)
- Schmerzen im oberen Kieferbereich durch Ausstrahlung zu den Zähnen hin oder durch verschwollene/verstopfte Nebenhöhlen
- Kopfschmerzen durch verschwollene oder verstopfte Stirnhöhlen
Auch wenn sich Allergieerkrankungen zumeist in erster Linie an den Augen und oberen Schleimhäuten/Atemwegen zeigen, können zusätzlich andere Symptome auftreten:
- Eingeschränkte Atemfähigkeit durch Mitbetroffenheit der unteren Atemwege
- leichtes allergisches Asthma während der Pollensaison
- Magen-Darm-Beschwerden durch Verschlucken von Pollen oder durch Nahrungsmittelunverträglichkeiten
- Auch ein allgemeines Krankheitsgefühl kann vorhanden sein, evtl. sogar Fieber und Gliederschmerzen
Die Schulmedizin bietet unterschiedliche Behandlungen zur Reduktion oder Unterdrückung von Symptomen an:
- Antihistaminika als Augentropfen, Nasensprays oder auch oral als Tabletten zum Einnehmen
- Bronchienerweiternde Medikamente bei Betroffenheit der unteren Atemwege
Diese Medikamente werden entweder bei Bedarf oder auch regelmäßig über einen gewissen Zeitraum bis hin zu lebenslang eingenommen. Einige Mittel sind mit (zum Teil schweren) Nebenwirkungen verbunden, vor allem, wenn sie auf Dauer eingenommen werden: Hierzu gehören Mundtrockenheit/Heiserkeit, Müdigkeit, Blutbildveränderungen, Gewichtszunahme.
Zusätzlich hält die Schulmedizin als einzige Möglichkeit der Heilung die Hyposensibilisierung bereit, eine langsame Gewöhnung des Körpers an ein Allergen. Dies ist vor allem dann erfolgversprechend, wenn Allergien auf nicht zu viele verschiedene Stoffe bestehen, am wirkungsvollsten hat sich die Hyposensibilisierung bei einer bestehenden Allergie auf Insektengifte gezeigt. Allerdings ist mit einer bis zu dreijährigen Dauer der Behandlung zu rechnen.