Im Folgenden finden Sie eine Liste an Fragen, die häufig in Zusammenhang mit Allergieerkrankungen auftreten:
Sind Asthma und Allergien lebenslange Erkrankungen?
Ja, in den allermeisten Fällen sind sie das. Zwar gibt es immer wieder Berichte über vollständige Heilungen, doch angesichts der großen Zahl an erkrankten Personen im deutschsprachigen Raum, können diese wohl eher als Ausnahmen angesehen werden. Alternativmedizinische Behandlungsansätze, die eine vollkommene Heilung von Allergieerkrankungen versprechen, sollten zumindest mit Skepsis betrachtet werden, vor allem dann, wenn damit große Kosten verbunden sind. Doch es gibt zahlreiche, schulmedizinische sowie alternativmedizinische Methoden, um die Lebensqualität bei Asthma und Allergieerkrankungen zu verbessern und Linderung zu erreichen.
Bei Asthma kann durch eine gezielte und konsequente Behandlung beispielsweise oftmals eine komplette Anfallsfreiheit erreicht werden, was allerdings nicht mit einer Heilung von Asthma gleichzusetzen ist. In höherem Lebensalter oder auch unter besonderen Belastungen können Asthmaanfälle wieder auftreten. Darüber hinaus müssen bestimmte Mittel in den meisten Fällen lebenslang über das gesamte Jahr oder regelmäßig zur Anfallszeit genommen werden, um die Beschwerdefreiheit aufrecht zu erhalten.
Eine Reduktion oder auch ein Absetzen von Medikamenten welcher Art auch immer ist möglich, man sollte sich hierzu aber von einem Arzt/einer Ärztin beraten und begleiten lassen. Gerade bei Asthmaerkrankungen kann es passieren, dass die Lungenwerte nach dem Absetzen von Medikamenten schlechter werden, ohne dass man selbst das zunächst bemerkt.
Sind Asthma und Allergien psychosomatische Erkrankungen?
Asthma und Allergieerkrankungen werden immer wieder als psychosomatische Erkrankungen klassifiziert. Also als Erkrankungen, deren Ursachen einzig oder zumindest auch in der Psyche des Menschen liegen. Dies ist allerdings eine umstrittene These. ExpertInnen weichen hiervon immer mehr ab und sehen die Ursachen dieser Erkrankungen vermehrt in den Genen und frühkindlichen Kontakten mit bestimmten allergieauslösenden Stoffen.
Warum sollte man Asthma oder Allergieerkrankungen überhaupt behandeln?
Manche Menschen zeigen nur schwache Reaktionen auf ein bestimmtes Allergen. Eine Behandlung scheint dann unnötig zu sein. Viele Leute neigen aber auch dazu, Allergien, beispielsweise Heuschnupfenanfälle im Frühjahr, einfach auszuhalten in der Hoffnung, dass diese bald vorbeigehen. Das ist nicht sinnvoll. Allergien haben die Tendenz, sich über die Zeit zu verstärken, wenn sie unbehandelt bleiben. Aus Heuschnupfen kann ein allergisches Asthma werden (in 50-70% der Fälle, falls unbehandelt). Aus einer einfachen Nahrungsmittelunverträglichkeit gegenüber Erdbeeren kann sich im Lauf der Zeit eine Unverträglichkeit gegen jegliche Fruktose entwickeln.
Eine Behandlung von Allergien ist daher in jedem Fall sinnvoll, um eine Verstärkung oder auch den sogenannten Etagenwechsel zu verhindern.
Es stimmt, dass schulmedizinische, aber auch alternativmedizinische Mittel mit unerwünschten Wirkungen verbunden sein können. Die Angst davor ist oftmals ein Grund, warum Betroffene sich nicht behandeln lassen. Allerdings sollte nicht übersehen werden, dass auch unbehandelte Allergieerkrankungen unerwünschte Nebenwirkungen haben können, wie etwa chronische Müdigkeit bis hin zur Depression oder Fehlhaltungen und Brustkorbdeformierungen durch falsche Atemtechnik. Diese Beschwerden werden oftmals nicht mit einer bestehenden Allergieerkrankung in Verbindung gebracht, bleiben lange Zeit unberücksichtigt und machen dann im Lauf der Zeit eine wesentlich kompliziertere Behandlung notwendig.
Müssen Allergene zur Linderung einer Allergie vermieden werden?
Viele ExpertInnen raten dazu, allergene Stoffe so weit als möglich zu vermeiden, den Körper also möglichst gar nicht den allergieträchtigen Reizen auszusetzen. Allerdings ist das oftmals nur schwer umsetzbar. Wer außer Haus arbeitet, muss auch im Frühjahr hinaus in die Pollen, wer auf Reisen ist, hat nicht immer die Möglichkeit, allergenarm zu essen etc.
Eine komplette Vermeidung von Allergenen trägt auch dazu bei, dass der Körper schließlich den entsprechenden Stoff überhaupt nicht mehr gewohnt ist und dann umso stärker reagiert, sollte er damit in Berührung kommen. Eine gezielte, dosierte Konfrontierung des Körpers mit dem Allergen von Zeit zu Zeit scheint auch sinnvoll zu sein, um die körperliche Reaktion ab und an zu testen.
Allergene, die lebensbedrohliche Reaktionen des Körpers auslösen, müssen natürlich gemieden werden.
Wie lange dauert es, bis alternative Behandlungsmethoden wirken? Wie lange sollten alternativmedizinische Mittel angewendet werden?
Schulmedizinische Produkte wirken in der Regel innerhalb kürzester Zeit, manchmal sogar innerhalb von Sekunden. Bei alternativen Behandlungsmethoden muss man leider mit einer etwas längeren Zeit rechnen, bis man erste Ergebnisse spürt. Vier Wochen sollte ein Produkt oder eine Methode zumindest angewendet werden, um die Wirksamkeit einschätzen zu können. Bei bestimmten Anwendungen, etwa einer Darm- oder Blutreinigung, muss man sogar noch länger warten (bis zu einem Jahr), ehe sich ein positives Ergebnis zeigt.
Einige ExpertInnen sprechen sich dafür aus, auch bei guter Wirkung nach einigen Monaten auf ein anderes, ähnliches Mittel umzusteigen, um eine Gewöhnung des Körpers an das Mittel (und damit eine abnehmende Wirkung) zu verhindern.
Bleibt eine positive Wirkung nach einer etwa vierwöchigen Einnahme aus, sollte das Mittel ebenfalls gewechselt werden. Im Einzelfall kann das eine regelrechte Testreihe werden, bis man ein Mittel gefunden hat, das zu einem selbst und der Erkrankung passt. Häufig steht aber auch die Einnahme von anderen, z.B. schulmedizinischen Medikamenten einer spürbaren Wirkung alternativmedizinischer Anwendungen entgegen. Wer durch die regelmäßige Einnahme von schulmedizinischen Medikamenten praktisch symptomfrei ist, müsste eigentlich diese Medikamente absetzen, um beurteilen zu können, welche Wirkung alternativmedizinische Methoden haben. Das Absetzen von regelmäßig eingenommenen Medikamenten sollte schrittweise erfolgen, eine Begleitung durch einen (Schul-)Mediziner ist ratsam. Dieser Punkt sollte nicht auf die leichte Schulter genommen werden, da sich bei einem zu plötzlichen Absetzen schwere Nebenwirkungen einstellen können.
Wie erfolgreich sind alternative Behandlungen?
Diese Frage ist schwer zu beantworten, da hier Untersuchungen und Studien nahezu gänzlich fehlen. Die Forschung zur Wirksamkeit alternativmedizinischer Behandlungsmöglichkeiten steckt noch in den Kinderschuhen.
So bleibt es jedem erkrankten Menschen selbst überlassen, die Wirksamkeit alternativer Behandlungsmethoden an sich festzustellen.
Alternativmedizinische Mittel haben doch keine Nebenwirkungen, oder?
Jegliches Mittel kann auch unerwünschte Wirkungen haben. Eine zur Blutreinigung recht beliebte Pflanze wie die Brennessel verfügt beispielsweise über einen hohen Gehalt an Histamin und kann daher Allergien auslösen. Alle Pflanzen enthalten neben dem Wirkstoff, der sich günstig bei Allergien auswirkt, natürlich auch noch andere Stoffe, deren Wirkung auf den menschlichen Körper teilweise noch gar nicht erforscht sind. Daher gilt: Sich immer langsam und vorsichtig an ein neues Mittel herantasten und hierbei gut auf den eigenen Körper hören. Zeigen sich Nebenwirkungen, sollte das Mittel abgesetzt und durch ein anderes ausgetauscht werden.
Soll/darf ich Arzneien mit toxischen Wirkstoffen ausprobieren? Was ist bei der Anwendung von Mitteln mit toxischen Wirkungen zu beachten?
Stechapfel und andere Pflanzen mit bis zu tödlich wirkenden Giften galten lange Zeit als Mittel der Wahl bei asthmatischen Beschwerden. Noch bis vor wenigen Jahren waren Stechapfelzigaretten in Apotheken frei verkäuflich. Heute sind solche Produkte wenn überhaupt so nur noch illegal zu bekommen.
Von einem Eigenversuch mit Stechapfel und anderen toxisch wirkenden Pflanzen muss dringend abgeraten werden. Immer wieder enden solche Versuche tödlich oder mit zumindest schweren Folgen. Im Gegensatz zu schulmedizinischen Produkten, bei denen exakt die Dosierung enthalten ist, die auf der Packung angegeben ist, kann niemand sagen, wie viel Wirkstoff etwa in einer bestimmten Heilpflanze enthalten ist. Denn dies hängt von ihren Standort ab, der Sonneneinstrahlung, der Art der Ernte, Lagerung und Verarbeitung. Daher können bestimmte Pflanzen Toxine in hoher, bis hin zu tödlich wirkender Konzentration enthalten, was ohne chemische Untersuchung im Labor nicht beurteilbar ist.
Eine Alternative ist die Verwendung von Stechapfel in homöopathischer Dosierung. Stramonium (Stechapfel) ist ab der Potenz D4 in der Apotheke ohne Rezept erhältlich.
Hilft ein dauerhafter Umzug ans Meer oder in die Berge bei Allergieerkrankungen?
Immer wieder wird propagiert, dass Menschen mit Allergieerkrankungen am Meer oder in den Bergen besser leben würden. Tatsächlich sind in den Bergen über einer gewissen Höhe kaum mehr Pollen und Milben vorhanden. Für schwer geplagte Allergiker kann ein Umzug in größere Höhenlagen tatsächlich manchmal das letzte Mittel der Behandlung sein. Viele Menschen stellen fest, dass sie im Urlaub in südlichen Ländern am Meer nicht unter ihren gewohnten allergischen Beschwerden leiden und erwägen aus diesem Grund einen Umzug in ein südliches Land. Hierbei muss allerdings bedacht werden, dass es in diesen Regionen natürlich auch Pollen gibt, auf die der betreffende Mensch nur deswegen (noch) nicht reagiert, weil er sie nicht gewohnt ist. Nach einem Umzug kann sich das ändern. Auch auf Mittelmeerinseln wie den Balearen leidet ca. ein Viertel der Bevölkerung unter Allergien, dabei ist die Pollenallergie zur Zeit der Olivenblüte etwa weit verbreitet.
Macht es Sinn, verschiedene alternativmedizinische Behandlungsmethoden zu kombinieren?
Viele Menschen, die sehr stark unter Asthma oder Allergien leiden, haben im Verlauf ihres Lebens schon unterschiedliche Methoden ausprobiert oder wenden sogar einen Methodenmix an. Zumindest für den Beginn empfiehlt sich das nicht. Zum einen ist es dann schwierig, heraus zu filtern, was denn nun genau wirkt und was nicht. Zum anderen kann es auch zu Wechselwirkungen zwischen unterschiedlichen Methoden und Mitteln kommen. Diese sind leider wissenschaftlich noch nicht so gut erforscht, als dass sich hieraus Ratschläge ableiten ließen. Daher empfiehlt sich: Langsam an die einzelnen Mittel herantasten und eines nach dem anderen ausprobieren. Was gut tut, beibehalten und dann evtl. noch etwas Weiteres dazu nehmen. Körpertherapien, wie z.B. Yoga oder Akupressur, können allerdings wohl mit der Einnahme eines pflanzlichen Mittels kombiniert werden, bei der gleichzeitigen Einnahme von zwei verschiedenen pflanzlichen Mitteln sollte man dagegen vorsichtig sein.
Im Zweifelsfall fragen Sie bitte Ihre Ärztin/Ihren Arzt.
Mit welchen Kosten und welchem Zeitaufwand muss ich bei alternativmedizischen Behandlungen rechnen?
Medizinische Leistungen und Medikamente sind nicht immer kostenfrei bzw. werden nicht immer von den Krankenkassen übernommen. Dies gilt umso mehr, wenn es sich um alternativmedizinische Ansätze oder Methoden handelt. Wer sich also dazu entscheidet, alternativmedizinische Behandlungen auszuprobieren, muss mit finanziellen Kosten rechen.
Regelmäßige Behandlungstermine bei einem Alternativmediziner plus Einnahme entsprechender Medikamente kann sich schnell auf 200-300 Euro pro Monat summieren. Aber auch wer auf den Besuch bei einem entsprechenden Arzt/einer Ärztin verzichtet und statt dessen selbst mit alternativen Methoden experimentiert, muss mit Kosten rechnen. Denn getrocknete oder verarbeitete pflanzliche oder mineralische Substanzen, homöopathische Mittel u.ä. sind oftmals teuer, vor allem auch dadurch, dass diese Mittel oft mehrmals am Tag und über Wochen oder Monate eingenommen werden müssen, man also große Mengen im Lauf der Zeit verbraucht. Ayurvedische oder traditionell chinesische Mittel haben dazu noch einen weiten Weg hinter sich bzw. sind nach aufwendigen Verfahren hergestellt, was sich auch in ihrem Preis niederschlägt. Je nachdem, für welche Mittel man sich entscheidet, kann man mit ca. 50-100 Euro pro Monat an Kosten rechnen. Auch das ein Grund, weshalb man immer gut überlegen sollte, was man ausprobieren möchte und dann erst mal kleinere Mengen für ca. 3-4 Wochen bestellen.
Auch der Punkt Zeitaufwand sollte nicht vernachlässigt werden. Alternativmedizinische Methoden auszuprobieren erfordert Zeit. Viele Mittel müssen zumeist über einen längeren Zeitraum und mehrmals täglich angewendet werden. Das Ansetzen von Kräutern für Auszüge oder Tees, das Praktizieren von Yoga oder anderen Körperübungen erfordern, dass man sich diese Zeit fix in den Tagesablauf einplant. Manche Leute machen sich hierfür eine Liste, die sie dann jeden Tag konsequent abarbeiten, denn alternativmedizinische Methoden können nur gute Ergebnisse bringen, wenn sie regelmäßig angewendet werden. Daher empfiehlt es sich, nur jene Methoden auszuwählen, deren Integration in den eigenen Tagesablauf möglich ist.