Die Grundlagen der Traditionell Chinesischen Medizin (TCM) wurden bereits vor etwa 2000 Jahren schriftlich fixiert. Hierdurch ist zunächst im Osten ein recht einheitliches Heilsystem entstanden. Ab den 1950er Jahren kam es dann zu einer Überarbeitung, Strukturierung und auch Vereinfachung der alten Quellen, die die TCM bereit machten für einen Export in den Westen. Dennoch ist die TCM immer noch ein ganzheitlich angelegtes Heilsystem. Der Krankheitsvorsorge durch richtige Lebensweise, Ernährung, strukturiertem Tagesablauf und auch spirituellen Elementen wird eine große Bedeutung beigemessen. Der menschliche Körper wird als ein komplexes und in sich zusammenhängendes System betrachtet, wodurch sich Symptome nicht nur am erkrankten Organ, sondern auch an ganz anderen Stellen äußern können. Besonders die Lebensenergie Qi wird hier als zentral erachtet, die ungehindert fließen sollte. TCM im deutschsprachigen Raum setzt sich zumeist aus mehreren Elementen zusammen. Die Kräutertherapie spielt dabei eine zentrale Rolle. Aber auch Akupunktur oder Akupressur kommen zum Einsatz, womit über spezielle Körperpunkte Qi aktiviert wird. Weitere manuelle Verfahren wie Schröpfen oder Tuina-Massage sind oftmals ebenfalls Teil der Behandlung. Auf der spirituellen Ebene kann Qigong oder Taiji hinzukommen.
Die im deutschsprachigen Raum in letzter Zeit immer beliebter werdende Behandlung von Erkrankungen mittels Heilpilzen (Mykotherapie) oder Blaualgen stammt ursprünglich ebenfalls aus der TCM, wird mittlerweile aber oftmals unabhängig hiervon angewendet. Vor allem bei Allergien, aber auch bei Tumoren wurden bereits gute Ergebnisse erzielt.
Es gibt eine Vielzahl an Büchern zur TCM auf dem deutschsprachigen Buchmarkt. Ebenso boomen Angebote der Ausbildung „Ernährungsberatung nach TCM“. Zu einer Selbstbehandlung eignen sich die klassischen, sehr komplexen Formen der TCM allerdings nur wenig. Insbesondere muss davon abgeraten werden, sich selbst Kräutermischungen aus für den europäischen Raum ungewohnten Kräutern zusammenzustellen und diese über längere Zeit einzunehmen, da hierdurch auch schwere Nebenwirkungen entstehen können. Akupunktur ist natürlich ebenfalls nur bei einem TCM-Experten oder einer TCM-Expertin möglich.
Akupressur dagegen kann selbst angewendet werden, ebenso ist eine Eigenbehandlung mit Heilpilzen oder Blaualgen möglich.